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Botox im Check – 6 Mythen und Fakten

Botox im Check – 6 Mythen und Fakten

Du hast schon viel über Botulinumtoxin gehört? Aber weißt du denn auch, welche Aussagen und Geschichten, die kursieren, auch tatsächlich stimmen und welche nicht?

Nach wie vor sind viele Menschen verunsichert, da um das Medikament Botulinumtoxin TypA viele Gerüchte kursieren. Dabei lassen sich immer mehr Menschen mit Botulinumtoxin behandeln. Dennoch haben viele Bedenken vor einer Behandlung, auch wenn sie sich im Grunde sehr für eine positive Veränderung ihrer eigenen Ausstrahlung interessieren. Im Caarisma Beauty Blog klären wir dich über die Mythen rund um das Medikament auf.

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Botox und Botulinumtoxin – wo liegt der Unterschied?

Bei dem Namen Botox handelt es sich um den Markennamen eines Pharmakonzerns, der sich für den Wirkstoff Botulinumtoxin TypA, kurz auch Botulinum, eingebürgert hat. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Produkte unterschiedlicher Pharmakonzerne, die bei der Botulinumtoxinbehandlung zum Einsatz kommen können.

Botulinum wird häufig als Gift bezeichnet, was falsch ist. Botulinum ist zwar in nicht aufbereiteter Form und hoher Dosis giftig, als Medikament aufbereitet und in stark verdünnter Form ist Botulinum aber ein sicheres und wirksames Arzneimittel. Bei seiner Anwendung treten nur sehr selten vorübergehende Nebenwirkungen auf. Um einen Menschen zu vergiften, wären wahrscheinlich mehr als 3.000 Flaschen des Medikaments notwendig. Die Sicherheit und die Wirksamkeit von Botulinum belegen langjährige medizinische Erfahrung in Forschung und Anwendung, die 1989 zur ersten Zulassung als Medikament führte. Botulinum hat sich seitdem in der Behandlung schwerer neurologischer Bewegungsstörungen etabliert. 

In Deutschland wurde Botulinum zur Faltenbehandlung erstmals im Januar 2006 zugelassen – als Konsequenz klinischer Erfahrung und aussagekräftiger Studien über seine Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Anwendung. 

Wie wirkt Botox überhaupt?

Entspannung statt Muskellähmung: Die vermeintliche Lähmung der behandelten Muskeln und angrenzenden Bereiche ist eine Fehleinschätzung zur Wirkung von Botulinum. Hier von „Lähmung“ zu sprechen ist nicht korrekt, denn Botulinum entspannt die Muskulatur mal stärker mal weniger stark – das hängt ganz von der verabreichten Dosis ab. Die muskelentspannenden, im Fachjargon muskelrelaxierenden, Eigenschaften des Medikaments hängen eng mit dessen besonderem Wirkprinzip zusammen: Das Medikament verhindert befristet die Reizübertragung vom Nerv auf die behandelte Muskulatur, die dadurch entspannt. Wird Botulinumtoxin also in einen Muskel injiziert, blockiert es dort gezielt die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin, welcher für die Reizübertragung auf den Muskel verantwortlich ist. Dadurch kann der entsprechende Muskel nicht mehr wie gewohnt angespannt werden und die darüber liegende Haut glättet sich. Linien und Falten gehen nicht nur zurück, auch der Bildung neuer Falten wirkt Botulinum entgegen. Andere Nervenfunktionen wie das Fühlen oder Tasten werden dadurch übrigens nicht beeinflusst. Die Wirkung von Botulinum baut sich langsam auf und erreicht – je nach Indikation und Dosis – nach etwa sieben Tagen ihren Höhepunkt. Nach drei bis sechs Monaten lässt die Wirkung des Botulinum nach und die Muskeln können wieder aktiviert werden. Je nachdem, wie viel Botulinumtoxin bei der Injektion verwendet wird, fällt die Wirkung stark oder weniger stark aus. Ein erfahrener Arzt kann also vermeiden, dass die Mimik starr wirkt, sich mimikbedingte Falten aber dennoch glätten.

Treten also Effekte wie hängende Augenlider oder eine starre Gesichtsmimik auf, haben sie ihre Ursache meist in Behandlungsfehlern wie einer falschen Dosierung und Injektion als Ursache. Generell ist die Faltentherapie mit Botulinum sehr sicher und gut verträglich.

Nichts ist für immer: Der Wirkstoff baut sich innerhalb von drei bis sechs Monaten wieder ab. Enstandende Nebenwirkungen verschwinden also auch dann wieder. Jedoch lässt auch der muskelentspannende und faltenreduzierende Effekt nach. Zur dauerhaft erfolgreichen Behandlung sind daher regelmäßige Botulinum-Injektionen notwendig. Dennoch werden die Zeiträume zwischen den Injektionsbehandlung größer, je häufiger das Medikament injiziert wurde. Das ist vergleichbar mit Muskelaufbautraining im Fitnessstudio: Geht man nicht mehr zum Training, werden die Muskeln immer schwächer und nehmen ab. Wird die mimische Muskulatur des Gesichts also ausgebremst bzw. abgeschwächt, nimmt diese nach und nach ab und kann auch irgendwann unbehandelt nicht mehr so stark kontrahieren.  

Aber dennoch: Wegen der möglichen Nebenwirkungen einer Botulinum-Behandlung ist es besonders wichtig, dafür einen erfahrenen Arzt.

Entspannte Mime statt starrer Mimik!

Die Substanz mache einen starren Gesichtsausdruck, lautet ein gängiges Vorurteil gegen Faltenbehandlung mit Botulinum. Das ist ja auch kein Wunder, schaut man sich all die Negativbeispiele in den Medien an. Das Gegenteil ist aber der Fall: Das Gesicht bekommt ein frisches und verjüngtes Aussehen – allerdings nur bei fachgerechter Behandlung durch einen erfahrenen und geschulten Arzt. Der setzt die exakt dosierten Injektionen genau an die richtige Stelle und weiß, worauf man achten muss, dass man nach der Behandlung noch natürlich aussieht.

Botox History – hast Du das alles über Botox gewusst?

Botulinum ist den meisten nur als Anti-Aging-Medikament bekannt, dabei begann seine Erfolgsgeschichte in der Augenheilkunde und Neurologie. Hier wurde Botulinum seit den späten 70er Jahren für die Behandlung des Strabismus, also gegen Schielen, verwendet. Außerdem werden damit bereits seit Jahrzehnten muskulär bedingte neurologische Bewegungsstörungen behandelt. Zum Beispiel können Kinder, die nach einer frühkindlichen Hirnschädigung an Spastiken leiden, dank Botulinum wieder laufen. Auch in der Rehabilitation nach Schlaganfällen lindert Botulinum die Symptome.

1817 beschreibt der schwäbische Landarzt Dr. Justinus Kerner zum ersten Mal ausführlich den sogenannten Botulismus und erkennt bereits das Potential einer Therapie. Erst knapp 80 Jahre später (1895) entdeckt der belgische Mikrobiologie Emile van Ermengen das Bakterium Clostridium botulinum, das für das Krankheitsbild des Botulismus verantwortlich ist. Eine unbearbeitete Form des Botulinums Typ A wird erstmals 1920 isoliert. Dr. Alan Scott und Dr. Edward Schantz von der Smith-Kettlewell Eye Research Foundation in San Francisco setzen die Erforschung des Toxins 1960 fort und arbeiteten an der Entwicklung für die Anwendung bei Patienten. 18 Jahre später bewilligt die FDA (Food and Drug Administration) Dr. Scott, Botulinum Typ A an Freiwilligen zu testen. 1980 veröffentlicht er dann seine Arbeit über den ersten therapeutischen Einsatz von Botulinum Typ A zur Behandlung des Strabismus (Schielen). Wiederum 8 Jahre später beginnt das Mediziner-Ehepaar Jean und Alistair Carruthers, die Möglichkeiten zur Faltenkorrektur mit Botulinum Typ A zu erforschen, weil eine Patientin nach ihrer Strabismustherapie mit Botulinumtoxin TypA den Anti Aging -Effekt bemerkte und daher weiter behandelt werden wollte. 1989 wird Botulinum Typ A von der FDA in den USA zur Behandlung von Lidkrampf (Blepharospasmus) und dem Schielen (Strabismus) offiziell zugelassen. In Deutschland kam es 1993 zur ersten Zulassung für Blepharospasmus und den halbseitigen Gesichtskrampf (hemifazialer Spasmus) sowie von örtlich begrenzten, nicht beeinflussbaren und oft langanhaltenden Muskelkontraktionen (fokale Dystonien).

Seit 2003 gab es dann die erste Zulassung in Deutschland für die sogenannte Hyperhidrosis, also starkes, fortbestehendes übermäßiges Schwitzen unter den Achseln. Seit 2005 wurde Botulinum Typ A in mehr als 70 Ländern für insgesamt 20 verschiedene Indikationen zugelassen.

2006 wurde Botulinumtoxin Typ A erstmalig in Deutschland zur medikamentösen Korrektur von Mimikfalten zugelassen, wie z.B. der Glabellafalte, den Krähenfüßen oder den queren Stirnfalten. Bei der ästhetischen Botulinumbehandlung genügt ein Bruchteil der Dosierung im Vergleich zu anderen medizinischen, neurologischen Behandlungen mit dem Medikament. Botulinum ist heute als risikoarmes Antifaltentherapeutikum aus der Ästhetik nicht mehr wegzudenken.

Botulinum – das ist neu!

Aber Botulinum kann weitaus mehr, als nur Falten glätten. Botulinum wird zum Beispiel auch zum Verschlanken diverser Körperpartien eingesetzt. So können Waden und Oberarme durch die gezielte Injektion von Botulinum optisch leicht verschlankt werden. Aber auch im Gesicht kann Botulinum zu einer Verschlankung führen. Viele Frauen leiden unter einer zu dominant wirkenden unteren Gesichtshälfte. Der häufigste Grund hierfür ist eine Hypertrophie (Verdickung) des Kaumuskels. Aus medizinischer Sicht wird das auch als Bruxismus (Zähneknirschen) bezeichnet. Menschen, die darunter leiden, sollten eine Zahnschiene in der Nacht tragen, um die Zahnsubstanz zu schützen. Oder aber sie unterziehen sich einer Botulinumtoxin-Behandlung. Über mehrere kleine Injektionspunkte werden Botulinumdepots in den Kaumuskel eingebracht, so dass dieser seine Funktion zwar nicht verliert, aber dennoch reduziert. Dadurch kommt es zu einer Abschwächung und Verschlankung des Muskels und somit zu einer optischen Verschlankung der unteren Gesichtshälfte. Auch das Zähneknirschen nimmt darauf deutlich ab. Nebenwirkungen und Risiken sind bei richtiger Durchführung zwar nicht bekannt, dennoch sollte diese Behandlung nur von einem erfahrenen Dermatologen durchgeführt werden, da es bei einer Fehlinjektion oder Überdosierung von Botulinum zu unerwünschten Nebeneffekten wie z.B. einem maskenartigen Effekt oder im schlimmsten Fall einer kompletten Blockade des Muskels kommen kann. Da sich Botulinum aber innerhalb von vier bis sechs Monaten wieder abbaut, verschwinden dann auch gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen wieder.

Weiterführende Informationen

Noch mehr Hintergrundinformationen erhältst Du z.B. auf der Website der Deutschen Gesellschaft für ästhetische Botulinumtoxin Therapie e.V.

 


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